Jahresbrief 2021

Über NordESG: Unsere Kernkompetenzen liegen in den Bereichen ESG und CSR. Wir entwickeln umsetzbare Strategien, die unterschiedlichste Blickwinkel und Informationen in sich vereinen. Sie lesen unseren Jahresbrief 2021, in dem wir einen Rückblick auf das vergangene Jahr werfen und einen Ausblick auf das kommende geben.

2020: Lessons learned für 2021

Ein Jahr wie das vergangene hat wohl noch niemand von uns bisher erlebt. Nur wenige hatten eine Vorstellung davon, dass es so ein Jahr überhaupt geben kann. Die weltweite Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft und auch unsere Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Sie hat uns dazu gezwungen zu überdenken, wie wir unsere Leben leben und unsere Unternehmen führen. Die Anpassung an das “new normal” musste sehr schnell gehen. Mit Home-Office und neuen, digitalen, Formen der Zusammenarbeit. Alles unter der Prämisse, das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Die Corona-Pandemie war eine Disruption. Ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Emotionen, auf die Bildung unserer Kinder, auf unsere Gesellschaft und die Wirtschaft haben wir alle erfahren. Niemand konnte sich dem entziehen.

Ganz sicher ist, dass wir schon viel über Corona gelernt haben, es aber noch viel mehr zu lernen gibt. Wissenschaftler aus allen Ländern forschen und teilen ihre Erkenntnisse, um Impfstoffe und Heilmittel zu finden. Disruptive Ereignisse mit globalen Auswirkungen vorherzusagen ist eine Herausforderung. Unsere Hoffnung ist, dass die Corona Pandemie enden wird. Sie muss enden.

Auch wenn Corona 2020 wie kein anderes Thema dominiert hat, so gab es auch andere Nachrichten und Ereignisse, über die es sich zu berichten lohnt.

Umwelt

Der Copernicus Climate Change Service (C3S) hat einen Rückblick auf das Jahr 2020 veröffentlicht. Das vergangene Jahr war das wärmste in Europa seit es Klimaaufzeichnungen gibt. Weltweit gesehen hat 2020 mit dem Jahr 2016 gleichgezogen, dem bisher wärmsten Jahr. Europa war von den hohen Temperaturen vor allem ab Juli bis in den August betroffen.

Der sich vollziehende Klimawandel hat nicht nur in Europa seine Spuren hinterlassen. Tropenstürme im Nordatlantik traten in Rekordzahlen auf. Gleichzeitig bewegten sich die Temperaturen in der Arktis über dem langfristigen Durchschnittswert.

Global Impact

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich weltweit. In den Vereinigten Staaten gab es häufiger Überschwemmungen. Gleichzeitig war die Waldbrandsaison in Kalifornien länger und in den “Great Plains” gab es Dürren. Nicht nur die USA, sondern viele weitere Staaten waren im vergangenen Jahr von den Folgen des Klimawandels betroffen.

Um die Folgen des Klimawandels abzumildern, ist die Einhaltung des 2°C-Ziels erforderlich. Mehr als 500 weltweit agierende Unternehmen haben sich bereits Klimaziele gesetzt. Damit leisten sie ihren Beitrag, weil der Klimawandel an keinen Grenzen halt macht, aber die weniger entwickelten Staaten deutlich härter trifft.

Auch deshalb ist es unser Appell, sich als Unternehmen in Sachen Klimaschutz zu engagieren.

  • Eine der Herausforderungen ist es, die CO2-Emissionen zu verringern, damit der Treibhausgasanteil in der Atmosphäre nicht noch weiter steigt. Nur wenn dies gelingt, kann der Klimawandel gestoppt oder zumindest abgemildert werden. Der Weg zu “net-zero” ist mit Investitionen verbunden. Sicher ist aber, dass die Kosten höher sein werden, wenn wir jetzt zögern.

    Soziale Aspekte

    Am 25. Mai 2020 wurde George Floyd in Minneapolis getötet, als ein Polizist während einer Festnahme auf ihm kniete. Am Folgetag gelangten Videoaufnahmen, die Zeugen und Überwachungskameras aufgezeichnet hatten, an die Öffentlichkeit.

    Der Tod von George Floyd löste weltweite Proteste gegen Polizeigewalt, Rassismus und fehlende Rechtschaffenheitpflichten der Polizei aus. Nach den Ereignissen in Minneapolis drückten viele Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen ihre Solidarität mit Schwarzen Communities aus, verurteilten Rassismus und riefen zur Einigkeit auf.

    Um nur einige zu nennen: Nike, Youtube, Microsoft, BlackRock, Apple, Google, GM, NFL, Walmart, Disney, Facebook, PepsiCo, Airbnb, Adidas, Bank of America, Paypal, IBM, Amazon, Twitter, New York Times, Ben and Jerry’s, PwC, Robert Smith (CEO Vista Equity Partners), Darren Walken (President der Ford Foundation) und Ken Frazier (CEO Merck).

    Es blieb nicht nur bei Solidaritätsbekundungen. Viele Unternehmen haben nach dem Vorfall ihre Unterstützung mit Spenden untermauert. Beispielsweise für Organisationen und Projekte, die das Ziel verfolgen, die Ungleichbehandlung zu bekämpfen. Manche Unternehmen haben auch eigene Diversity-Projekte ins Leben gerufen. Im Vergleich zu früheren Vorfällen zeigten viele Unternehmen eine deutlich größere Sensibilität. Dies wird hoffentlich langfristig dazu beitragen, dass eine systematische Benachteiligung bald der Geschichte angehört.

    Governance

    Eine vorausschauende Unternehmensführung war im vergangenen Jahr überlebensnotwendig. In ganz unterschiedlichen Bereichen wurde deutlich, was gute Führung bedeutet. Ob im Gesundheitswesen, in Unternehmen, in der Wissenschaft oder der Politik. Die Lessons Learned werden einen wertvollen Beitrag für zukünftige Entscheidungen liefern.

    Während manche hoffen zu dem zurückkehren zu können, was vor der Pandemie die Normalität war, arbeiten andere bereits daran, ihre Unternehmen umzugestalten. Das “new normal” unterscheidet sich in zu vielen Bereichen von der Vergangenheit.

    Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie Empathie, Flexibilität und Weitblick dazu beitragen konnten, mit der Situation umzugehen. Führungskräfte haben ihre Teams dabei unterstützt, mit neuen Arbeitsbedingungen zurecht zu kommen. Oder gar damit zurecht zu kommen, überhaupt nicht arbeiten zu können.

    Sie haben dafür gesorgt, dass Teams weiterhin motiviert bleiben, sich auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren und haben in vielen Fällen den Übergang zum Homeoffice und neuen Formen der virtuellen Zusammenarbeit begleitet.

    Die im vergangenen Jahr gemachten Erfahrungen beeinflussen mit Sicherheit die zukünftigen Planungen. Wir gehen davon aus, dass Arbeit in Zukunft flexibler sein wird, genauso wie es der Arbeitsort sein wird. “Digital readiness” ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern wird ein Eckpfeiler sein, um in komplexen Situationen die Weiterführung von Unternehmensprozessen sicherzustellen.

    Um den Anforderungen einer sich dynamisch verändernden Welt gewachsen zu sein, werden Unternehmen auf agile Prozesse setzen, um schneller und resilienter agieren zu können.

    Transparenz in der Entscheidungsfindung und die Einbindung von Mitarbeiter:Innen wird dazu beitragen, dass die Identifikation mit dem Unternehmen steigt, die Motivation erhalten bleibt und sich ein Miteinander entwickeln kann, bei dem die Zusammenarbeit auch in neuen Formen möglich ist und sogar gefördert wird. Dazu bedarf es einer klaren und präzisen Kommunikation – sowohl innerhalb des Unternehmens wie auch darüber hinaus.

    Zukunftsfähigkeit beginnt mit einer klaren Vorstellung davon, wie diese Zukunft aussehen soll. Eine Krise ist auch eine Chance dafür, bestehende Geschäftsmodelle zu überprüfen und zu überdenken. Es ist die Chance für stakeholderorientiertes Denken und nachhaltigem Wachstum. Dazu gehört, Mitarbeiter:Innen einzubinden und Themen wie Equality und Inclusion mitzudenken, um Innovation zu schaffen, die über Produkte und Dienstleistungen hinausreichen.

    Zusammenfassung

    Die Herausforderungen sind vielfältig und nur ein ganzheitlicher Ansatz wird dazu führen, eine stakeholderorientierte und nachhaltige Wirtschaftsweise zu implementieren. Die aktive Beschäftigung mit ESG-Aspekten kann dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen und damit Vorteile für alle Stakeholder zu schaffen.

    Wir sind zuversichtlich, dass viele Unternehmen die Pandemie und alle damit verbundenen Herausforderungen meistern werden, indem sie flexibel und besonnen auf die zukünftigen Anforderungen reagieren.

    Links zu diesem Beitrag

    Copernicus Climate Change Service – Data and news related to climate change

    Black Lives Matter – Official Website