2020 – Ein Rekordjahr: Wärmstes Jahr in Europa
Das Jahr 2020 war das bisher wärmste Jahr in Europa. Im globalen Kontext hat das Jahr 2020 mit dem Jahr 2016 gleichgezogen – dem bisher wärmsten Jahr. Das geht aus einer Veröffentlichung des Copernicus Climate Chance Service (C3S) hervor die wir in diesem Post “2020 – Ein Rekordjahr” aufgreifen.
Temperaturen – in Europa…
Aus den vom Copernicus Climate Change Service zur Verfügung gestellten Daten geht hervor, dass das Jahr 2020 auf dem gleichen Temperaturniveau lag wie 2016 – dem Jahr mit den bisher höchsten globalen Temperaturen. Damit ist das Jahr 2020 das sechste Jahr in Folge, das sich durch ausgesprochen hohe Temperaturen auszeichnet. Und das vergangene Jahrzehnt (2011 – 2020) ist das Jahrzehnt, mit den höchsten bislang aufgezeichneten Temperaturen.
Der Winter 2019/2020 und der Herbst 2020 waren die mit den bislang höchsten gemessenen Temperaturen. Der Zeitraum vom Dezember 2019 bis zum Februar 2020 überstieg den bisher wärmsten Winter aus dem Jahr 2016 um beinahe 1,4°C. Zusätzlich gab es eine signifikante Hitzewelle im Zeitraum von Juli bis August. Einen Überblick über die ermittelten Temperaturabweichungen aus verschiedenen Quellen sind in der folgenden Abbildung zusammengefasst.
… und Global
In Teilen der Arktis und des nördlichen Sibiriens wurden die größten jährlichen Temperaturabweichungen gemessen. Großräumig wurde ein Temperaturanstieg von 3°C verzeichnet. In einzelnen Teilen kam es zu einem Anstieg von mehr als 6°C im Jahresmittel, wobei die Monatswerte um bis zu 8°C über dem langfristigen Schnitt lagen. In Westsibirien wurde ein ausgesprochen milder Winter und Frühling aufgezeichnet. Ein Muster, das sich auch über den Sommer und Herbst in der sibirischen Arktis und weite Teile des arktischen Ozeans fortgesetzt hat.
Die Waldbrandaktivität war ungewöhnlich hoch in dieser Region. Die ersten Feuer wurden im Mai entdeckt und zogen sich über den Sommer bis zum Herbst hin. In der Folge wurde eine Rekordmenge von 244 Megatonnen CO2 freigesetzt. Das ist mehr als ein Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019.
Zusammenfassung
Aus den vorliegenden Daten lassen sich folgende Kernaussagen ableiten:
- Global gesehen lagen die gemessenen Temperaturen auf dem gleichen Niveau wie im bisherigen Rekordjahr 2016.
- Das Jahr 2020 war um 0,6°C wärmer als die Temperaturen im Referenzzeitraum (1981 – 2010) und rund 1,25°C über dem Niveau der vorindustriellen Zeit.
- Die größten Temperaturabweichungen im Vergleich zum Referenzzeitraum (1981 – 2010) ergaben sich in der Arktis und in Sibirien mit Abweichungen von bis zu 6°C.
- Aus einer europäischen Perspektive war 2020 das wärmste bisher aufgezeichnete Jahr mit Temperaturen, die 1,6°C über dem Referenzzeitraum (1981-2010) und 0,4°C über dem Jahr 2019 lagen, dem bisher gemessenen wärmsten Jahr in Europa.
CO2 Konzentration erneut auf Höchststand
Die Auswertung von Satellitendaten hat ergeben, dass die CO2-Konzentration auch im Jahr 2020 weiter angestiegen ist und im Mai 2020 mit 413ppm einen neuen Höchststand erreicht hat. Der durchschnittliche Anstieg lag bei 2.3 ± 0.4 ppm/Jahr. Das ist niedriger als die im Jahr 2019 verzeichnete Zuwachsrate und liegt auch unter den Zuwachsraten der Jahre 2015 und 2016, wobei bedacht werden muss, dass es in den Jahren 2015 und 2016 starke Auswirkungen durch El Niño und weitere klimabeeinflussende Ereignisse gab.
Zusammenfassung
Die Kernaussagen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die CO2-Konzentration in der Erdatmospähre erreichte ein Maximum von 413ppm
- Die CO2-Konzentration hat auch im Jahr 2020 weiter zugenommen, wobei die Zuwachsrate mit 2.3 ± 0.4 ppm geringfügig unter der des Vorjahres lag.
Herausforderung
Auch wenn die CO2-Konzentration langsamer zugenommen hat, ist dies kein Grund für eine Entwarnung. Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, müssen weitere Anstrengungen unternommen werden. In der Atmosphäre freigesetztes CO2 trägt zum Klimawandel bei und der einzige Weg ist es, CO2-Emissionen zu verringern oder noch besser ganz zu vermeiden. Die Datenlagen ist eindeutig und zeigt deutlich auf, wie notwendig es ist zu handeln.
Mehr Informationen
Informationen des C3S gibt es hier.
