Klimaziel für Europa 2030
Klimaziel für Europa 2030 – Klimaneutralität bis 2050: Die Unterhändler der EU-Staaten haben sich geeinigt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 55% sinken, bezogen auf die THG-Emissionen im Jahr 1990. Neu ist auch die Gründung eines Klimarats. Die darin vertretenen 15 Experten sollen die Umsetzung der beschlossenen Ziele begleiten. Mit der Zielvorgabe für Emissionsminderungen bis 2030 ist ein Etappenziel gesetzt worden. 2050 soll die EU klimaneutral werden. Das bedeutet, dass dann nahezu alle Treibhausgase entweder vermieden oder gespeichert werden sollen.
We have a deal on Climate Law! – Frans Timmermans zu dem Klimaziel für Europa 2030
Als Frans Timmermans morgens um kurz nach 5 Uhr via Twitter verkündete “We have a deal on the Climate Law!” lag ein 15-stündiger Verhandlungsmaraton hinter ihm. Verhandelt wurde über die Klimaziele der EU. Jetzt steht fest: Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 55% gegenüber denen von 1990 sinken. Bislang war eine Minderung um 40% geplant, die Messlatte wurde mit den aktuellen Beschlüssen also höher gelegt.
Anlass zur Diskussion gab es bei Fragen zur CO2-Speicherfähigkeit von Vegetation und Böden und wie diese in den Berechnungen berücksichtigt werden sollen. Denn je nach Blickwinkel und Berechnungsmodell könnten so aus den beschlossenen 55% unterm Strich nur knapp 53% werden. Wichtig ist dabei auch die Positionierung der EU-Kommission. Setzt diese ihre Pläne zur Aufforstung um, dann wären am Ende auch mehr als 55% möglich, da mit den aufgeforsteten Wäldern und Baumbeständen weitere CO2-Senken geschaffen werden.
Die Umsetzung wird durch einen mit 15 Experten besetzten Klimarat überwacht. Das Gesetzespaket der EU “Fit for 55” mit weiteren Details und Festlegungen soll im Juni folgen.
Die kommenden 30 Jahre
Wie kann das Klimaziel für Europa 2030 und Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden? Der Weg dorthin führt über Einsparungen bei THG-Emissionen bzw. Kompensationsmaßnahmen. Die jetzt getroffenen Beschlüsse werden weitreichende Folgen haben – für die Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen.
Um die Klimaziele zu erreichen, werden beispielsweise Fragen zur Mobilität überdacht werden müssen. Die Umstellung der Energieversorgung – elektrisch wie thermisch – hin zur Nutzung nachhaltiger Ressourcen wird ein weiterer Aspekt sein. Und in vielen Bereichen der Wirtschaft wird es notwendig sein, bestehende Produktionsprozesse zu überdenken. Dabei wird die Wirtschaft auch die Diskussion um eine mögliche CO2-Grenzabgabe im Auge behalten.
Der Blick nach Amerika
Amerika ist unter Biden in das Pariser Klimaabkommen zurückgekehrt. Nach den Beschlüssen der EU richtet sich die Aufmerksamkeit jetzt darauf, welche Maßnahmen die Biden-Administration im Zusammenhang mit Klimaschutzzielen verkünden und in Gesetzen verankern wird. Die Verständigung wird auf globaler Ebene weitergehen. Für Ende des Jahres ist in Glasgow eine Weltklimakonferenz mit weiteren Abstimmungen geplant.
