Die Relevanz von CSR und ESG für Unternehmen liegt zum einen in den Risiken, die sich aus ESG-relevanten Faktoren ergeben können. Es geht aber auch um die Chancen für Unternehmen für eine nachhaltige Wertschöpfung. Diese Fähigkeit ist davon abhängig, wie sich Unternehmen beispielsweise an die Folgen des Klimawandels anpassen können, dazu in der Lage sind ihren Beitrag zur Vermeidung des Klimawandels zu leisten und wie sie soziale Themen aufgreifen können.
ESG ist nicht mehr länger ein Thema, das nur im Zusammenhang mit Investitionen und Aktienfonds relevant ist. Immer mehr Unternehmen nutzen ESG, um ihre Unternehmensstrategien weiterzuentwickeln.
Worin liegt die Relevanz von CSR und ESG für Unternehmen? Darauf gibt es mehr als eine Antwort. In den letzten Jahren hat die Sensibilität von Kunden dafür, wie Unternehmen mit Nachhaltigkeitsthemen umgehen, deutlich zugenommen.
Institutionelle Investoren nutzen zunehmend ESG-Kriterien bzw. ESG-Ratings, um neben rein wirtschaftlichen Kennzahlen auch die nicht-finanzielle Performance eines Unternehmens in die Bewertung von Investitionsentscheidungen einzubeziehen.
Hinzu kommt der Übergang von Shareholder- zu Stakeholderdenken. Als Stakeholder werden dabei nicht mehr nur Investoren und Anteilseigner eines Unternehmens gesehen, sondern auch Kunden, Angestellte, Zulieferer, Verwaltung und Behörden, aber auch die lokalen Gemeinschaften, in denen Unternehmen angesiedelt sind. Die Wahrnehmung von Unternehmen durch diese Stakeholder oder Stakeholdergruppen hat heute ein deutlich höheres Gewicht.
Wie haben die fünf größten im S&P 500 gelisteten Unternehmen ihre materiellen und immateriellen Unternehmenswerte bewertet? 1975 haben die damals fünf größten Unternehmen (IBM, EXXON, P&G, GE, 3M) ihre materiellen Unternehmenswerte mit rund 0,6 Billionen US$ und ihre immateriellen Unternehmenswerte mit 0,12 Billionen US$ bewertet.
2018 stellt sich die Situation ganz anders dar: Materielle Wirtschaftsgüter werden von den fünf größten Unternehmen im S&P 500 (zu dieser Zeit Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Facebook) mit 5 Billionen US$ bewertet. Jedoch werden die immateriellen Wirtschaftsgüter der gleichen Unternehmen mit 21 Billionen US$ bewertet – dem 175-fachen des Werts aus 1975.
Immaterielle Unternehmenswerte sind ein Schlüsselaspekt für Investoren geworden. Die deutlich höhere Bewertung von immateriellen gegenüber materiellen Unternehmenswerten hat deshalb Auswirkungen auf die Risikolandschaft von Unternehmen.
CSR und ESG ist nicht nur Trends, CSR und ESG sind gekommen um zu bleiben. Untersuchungen und Studien kommen zu dem Ergebnis, dass diese positive Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung haben können. Gleichzeitig steigt weltweit die Anzahl und das Volumen von ESG-Investments. Und Nachhaltigkeitsthemen, nicht nur in einem umweltbezogenen Kontext, nehmen einen immer größeren Raum in der Wahrnehmung von Stakeholdern wie Endkunden ein.
Unternehmen, die sich entsprechende Leitlinien geben, haben die Chance auf ein nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung, während sie gleichzeitig Risiken vermeiden. Beides hat Vorteile bei der Unternehmensfinanzierung. So können sich beispielsweise Effizienzsteigerungen beim Energieeinsatz, Reduktion von Abfällen und eine höhere Effizienz beim Einsatz von Verbrauchsmaterialien kostensenkend auswirken. „Grüne Produkte“ haben eine höhere Akzeptanz im B2B-Segment und viele Unternehmen fordern von ihren Zulieferern, sich intensiv mit Nachhaltigkeits-Faktoren auseinanderzusetzen.
CSR und ESG tragen auch dazu bei, die interne Kommunikation zu verbessern und die Mitarbeitermotivation durch geeignete Initiativen zu steigern. Dies ist auch ein wichtiger Faktor für die Mitarbeitergewinnung.
ESG konzentriert sich bei weitem nicht nur um weiche Faktoren. Die Implementierung einer ESG-Strategie kann zu einer besseren Kapitalallokation führen und Ratings für Kredite verbessern. Dies spiegelt sich auch bei Investitionen und der Unternehmensbewertung wider, für die ESG-Ratings eine Rolle spielen.
ESG-Investments nehmen immer mehr zu. Weltweit betrachtet haben diese bereits die Marke von 30 Billionen US$ überschritten – das ist ein Zuwachs von 70% verglichen mit dem Stand im Jahr 2004.
ESG Investments haben in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs erlebt. Betrachtet man den Zeitraum von 2012 bis 2018, dann ergibt sich für die Vereinigten Staaten von Amerika mehr als eine Verdreifachung der Investitionen. Die Zahlen für Australien und Neuseeland liegen sogar noch darüber. Auch in Europa konnte mehr als eine Veranderthalbfachung beobachtet werden, was insofern bemerkenswert ist, weil Europa bereits auf einem sehr hohen Niveau eingestiegen ist. Japan stellt in diesem Vergleich einen Außenseiter dar. Die Investitionen in ESG-Investments sind dort um das 220-fache gestiegen.
Wenn CSR und ESG zu einem Teil der Unternehmensstrategie werden, dann bringt dies viele Vorteile mit sich. ESG-Ratings werden zunehmend ein wesentliches Kriterium für Investitionsentscheidungen sein. Dies verändert die Randbedingungen für Unternehmen, die über keine oder eine schwache ESG-Strategie verfügen. Auch Aspekte wie beispielsweise die Mitarbeitergewinnung und -bindung sind dabei zu betrachten. Kunden und andere Stakeholder sind wesentlich sensibler, wenn es um nachhaltigkeitsrelevante Faktoren geht. Darüber hinaus wird die nichtfinanzielle Berichterstattung in immer mehr Ländern verpflichtend bzw. auf einen zunehmend größeren Kreis von Unternehmen ausgeweitet.
Der Einstieg in CSR und ESG kann sich zunächst überwältigend anfühlen. Wie passen Berichtsstandards und ESG-Ratings zusammen? Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie allen regulatorischen Anforderungen genügen? Und schließlich, wie können Unternehmen CSR oder ESG als ein strategisches Instrument verwenden?
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